Die diakritischen Zeichen

Zum PDF bitte den Titel anklicken

Mit den Jahrhunderten entfernte sich die Aussprache des Griechischen immer weiter von der des klassischen Griechisch, so dass die Sprachgelehrten die ursprüngliche Aussprache verdeutlichen und Lesehilfen einführen mussten, die diakritischen, d.h. die "unterscheidenden" Zeichen. Diese stellten dar, was sich im 5. und 4. Jahrhundert noch von selbst verstand und nicht aufgeschrieben werden musste. Sie wurden schließlich zusammen mit den Minuskeln verbindlich.

    Anlautende Vokale erhalten als Ersatz für das umfunktionierte H-Zeichen einen nach rechts offenen Haken, den Spiritus asper (rauher Anlaut) wie in ὁρίζων „Horizont“ und ὑπέρ „über“ oder andernfalls – nach links offen – den Spiritus lenis (weicher Anlaut). Auch das anlautende ρ trägt den Spiritus asper, wie wir aus Fremdwörtern wie Rhetorik wissen.

    Fast jedes griechische Wort trägt einen Akzent, und zwar entweder a) den Zirkumflex auf langen Vokalen und dem zweiten Vokal in Diphthongen wie βῆτα, μῦ, ταῦ oder b) den Akut auf kurzen Vokalen wie in δέλτα, λάμβδα, μικρόν, der sich c) vor einem folgenden Wort in den Gravis wandelt wie in ἒ ψιλόν oder ὂ μικρόν.

    Akut und Gravis stehen hinter dem Spiritus wie in ὄ, der Zirkumflex darüber wie in ὦ.

Wichtig: Beim Schreiben werden die diakritischen Zeichen sofort zusammen mit ihrem Vokal bzw. mit dem anlautendem ῥ geschrieben, ehe das Wort fortgesetzt wird. Bitte schreibe die Buchstabennamen zur Übung mehrfach ab.
Mehr im PDF zum Ausdrucken.
Damit haben wir das Wichtigste geschafft. Es folgen noch zwei Seiten mit Ergänungen, zunächst e0.4_zu den Namen der Buchstaben.