e1.6 Protokoll zum 06.10.2022

Zeit: 13:50 – 15:20          Raum: B1.01
anwesend: Athina, Thies, Anni, Anna, Josephine, Max, Harm – Nole soll sich abgemeldet haben

  1. Jede/r schreibt seinen Vornamen auf Griechisch.
    Erstaunlich ist, dass es keine/r auf Anhieb fehlerfrei schafft; vor allem müssen wir
    auf die Akzente (Akut, Gravis Zirkumflex) und die Spiritus (asper und lenis) achten:
    Ἀθηνᾶ, Θῖς, Ἄννι, Ἄννα, Ἰωσηφίνη, Μαξιμίλιαν, Ἅρμ
    Abgesehen von Ἀθηνᾶ sind alle Schreibungen lustiger Quatsch, weil diese Namen keine griechischen Namen sind.
    Allerdings ist Ἄννα die griechische Schreibung der lateinischen Namensform Anna des hebräischen Hannah. Ἄννα soll die Mutter der Jungfrau Maria geheißen haben, also die Großmutter Jesu.
    Anni ist die deutsche Verkleinerungsform von Anna.
    Ἰωσηφίνη ist eine weibliche Form des alttestamentarischen Josef, den die Griechen Ἰωσήφ geschrieben haben.
    Max geht auf das lateinische Maximilianus zurück.
    Harm (Kurzform von Hermann) und Thies (Kurzform von Matthias) sind friesische Namen.
  2. Am Beispiel von Thies > Θῖς sehen wir, dass das e im dt. Diphthong ie ein Dehnungszeichen ist wie auch das h in Kahn. Für die Bezeichnung eins langen Vokals hatten die Griechen allerdings den Zirkumflex.
  3. Wir versuchten auch das kleine Tanzlied noch einmal auswendig aufzuschreiben. Auch das ging ohne Fehler leider nicht ab. Die Konsquenz daraus siehe unten unter „Vorbereitung“.
  4. Wenigstens ein neuer Satz sollte doch aber vorkommen:
    ἡ ἁρπαγὴ μέγιστον ἀνθρώποις κακόν <ἐστιν>.
    Die Habsucht ist den Menschen das größte Übel > Die Habsucht ist für die Menschen das größte Übel.
    ἀνθρώποις ist der Form Nach D.Pl. (Dativ Plural) in diesem Satz das DO (Dativ-Objekt).
  5. Reden zu können ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet.
    Die Griechen hatten für die vielen Möglichkeiten und Zusammenhänge des Redens das Wort λόγος.
    ὁ λόγος heißt „das Wort, die Rede“, aber auch „das Argument, der Gedanke“ und dann überhaupt „der Verstand, der Sinn, der Geist“.
    Rede ist die sinnvolle Verbindung von Wörtern zu Sätzen.
    Wie sich Wörter zu sinnvollen Sätzen verbinden, das ist das Wunder der Sprache.
    Wie das funktioniert, lehrt die γραμματική (Grammatik).
  6. Zur Grammatik: Wir haben fünf Satzglieder unterschieden:
    - Subjekt                                       Satzgegenstand
    - Prädikat                                      Satzaussage
    - Objekt                                        Satzergänzung (z. B. Akkusativobjekt = Satzergänzung im 4. Fall)
    - Adverbiale                                 Adverbiale Bestimmung (z.B. des Ortes, der Zeit, der Art und Weise)
    - Attribut                                      Beifügung
    Beispiel: Die diebische Elster | stahl | am frühen Morgen | dem Spatz | die Eier |aus dem Nest.
                            Subjekt                    |Prädikat|     Adverbiale der Zeit     |    Datiobjekt   |AkkusativO|Adverbiale des Ortes
    „diebische“ und „frühen“ sind Attribute (Beifügungen) zu den Substantiven „Elster“ bzw. „Morgen“.

Vorbereitung zum nächsten Donnerstag:

  1. Das Alphabet wiederholen und mit den ausgeschriebenen Namen der Buchstaben (Minuskeln) auswendig aufschreiben. (Bitte, bitte per Email einreichen!)
  2. Die Deklination von τὸ ῥόδον und τὸ καλὸν ῥόδον nun wirklich lernen und auswendig aufschreiben
    (Wenn noch Zeit dafür ist, bitte auch hiervon etwas einreichen).

Bitte bedenkt: Etwas nachschlagen können ist gut. Es gar nicht erst nachschlagen zu müssen ist besser!