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Zur Methode im Einführungskurs

Das Ziel dieses Kurs-Projekts ist es, Platon oder Thukydides im Original zu lesen. Ein hohes Ziel gewiss, das nur mit Fleiß und Ausdauer zu erreichen ist; denn das alte Griechisch enthält manches Ungewohnte, mehr noch als Latein (das übrigens nicht Voraussetzung für diesen Kurs ist).

Ich werde die Lernwilligen gern bis zu diesem Ziel begleiten; und mein Ehrgeiz ist, Ihnen den Weg so glatt wie nur möglich zu bahnen. Wir finden das richtige Vorgehen am besten im Dialog. Ich erfahre durch Ihre Hausaufgaben und in den wöchentlichen Treffen, wo der Schuh drückt. Und es reizt mich, den Gang der Dinge abwechslungsreich und flexibel an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Ja, im Idealfall tragen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst Material zu dem Projekt bei.

Allerdings kann ich Ihnen das Lernen von Vokabeln und Formen letztlich nicht abnehmen. Aber es gibt einige einfache Regeln des Lernens, die die Sache erleichtern:

  1. Wir werden viel handschriftlich schreiben, von Anfang an und auf jeder Stufe, immer wieder einmal. Denn beim Schreiben werden wir auf Besonderheiten aufmerksam. Das Bild der Wörter geht durch die Hand in den Kopf.
  2. Natürlich wird es bald nötig sein, Griechisch auch mit der Computertastatur zu schreiben. Dies schon allein, um die Hausaufgaben per Email einreichen zu können.
  3. Wir werden so manchen zentralen Textausschnitt auswendig lernen. Auch die "tote" Sprache will gesprochen sein. Wenigstens auf diese Weise erreichen wir eine gewisse Geläufigkeit.
  4. Mit kleinen Video- und Audio-Dateien versuche ich, die Sprache zum Klingen zu bringen und in ihren Rhythmus einzuführen. Selbst das Nachsprechen von Stammformen der Verben kann zum intektuellen Reiz werden, weil Sprachgesetze in ihnen deutlich und schließlich selbstverständlich werden.
  5. Wir werden nur Originaltexte lesen, mit steigendem Schwierigkeitsgrad und manchmal auch in vereinfachter Fassung. Diese Texte werden uns Einblick in den Alltag der Menschen und ihren Blick auf ihr Leben und die große Geschichte erlauben, ebenso in die Darstellung der Geschichtsschreiber sowie die Folgerungen der großen Denker. Sie werden uns zu denken geben; denn sie sind es, deretwegen wir ihre Sprache lernen.
  6. Parallel zu den Texten erschließen wir uns den Formenreichtum und die Syntax in systematischer Reihenfolge und in jeweils umfassenden übersichtlichen Einheiten. Nach den Nominalflexionen bilden die Verben mit ihren Stammformen den Schwerpunkt. Hinweise auf die sprachgeschichtliche Entwicklung erleichtern das Verständnis.
  7. Wöchentlich sind Hausaufgaben zu erledigen, und sie werden regelmäßig nachgesehen. Sie dienen der Übung und der Vergewisserung, dessen, was schon glernt ist. Sie zeigen aber auch, was noch nachgearbeitet werden muss.
  8. Natürlich kann, wer Lust hat, sich auch frei in dem gebotenen Material umsehen. Über eine Rückmeldung ab und zu würde ich mich auch in diesem Falle freuen.
  9. Aber auch dies: Wer wirklich zum Lesen kommen will, wird etwa 1.500 Vokabeln lernen, um nicht jedes dritte Wort nachschlagen zu müssen. Bei wöchentlich 30 Vokabeln nimmt das allein 50 Wochen in Anspruch. Demnach dauert ein Durchgang mit wöchentlich zwei Stunden Video-Konferenz - und den nötigen Lerneifer vorausgesetzt, - etwa 18 Monate.

Schon unterwegs auf diesen Gipfel, werden wir viel Sehens- und Bedenkenswertes kennenlernen, und oben angekommen, eröffnet sich der Ausblick auf die Europa begründende Kultur.

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