Plutarch lebte von etwa 45 bis 125 nach Chr., er schrieb also in derselben Zeit, in der auch das Neue Testament entstand.
Er gehörte aber zu der Gruppe der Attizisten, d.h. er orientierte sich im Stil, also in der Syntax, an den klassischen Vorbildern Lysias und Isokrates, ja auch an Demosthenes.
Sein Wortschatz unterscheidet sich aber ein wenig von dem der Vorbilder. Es finden sich Komposita mit Spezialbedeutungen sowie Redewendungen und Begriffe der Koine. Schließlich liegt die klassische Zeit der Prosa rund 450 Jahre vor ihm. Man stelle sich vor, wir würden heutige Gedanken im Stil des Frühneuhochdeutschen der Lutherzeit formulieren.
Plutarch stellte in seinen Parallelbiografien je einen Griechen einem Römer gegenüber. In unserem Falle werden die großen Redner Cicero und Demosthenes verglichen. Ich habe etwas Anekdotisches über den Beginn von Demosthenes' politischen Reden herausgesucht. Gleich der erste Bandwurmsatz im Kapitel 6 ist ein Musterbeispiel des Attizismus. Im NT finden sich dergleichen Hypotaxen nicht.